Freiräume sind Begegnungsorte. Plätze und Wege, aber auch Rest- und Verkehrsräume verbinden Arbeit, Wohnen, Entspannung und Freizeit genauso wie die öffentlichen und privaten Flächen zwischen Wohnanlagen sowie Grün- und Parkanlagen.
Für die Entwicklung und Stabilisierung von Nachbarschaften sowie das Quartiersleben sind diese Flächen von großer Bedeutung. Die Gesamtheit der städtischen Freiräume wird von allen Altersklassen und Sozialgruppen genutzt. Es sind wichtige Räume für das Aushandeln, die Bildung und Einübung sozialer Normen und das Miteinander.
Die urbanen Freiräume werden jedoch nicht aus einem Guss geplant oder aus einer Hand unterhalten. Eine Vielzahl von privaten und öffentlichen Akteuren ist für die Gestaltung, Herstellung, Unterhaltung und Pflege, Regulierung und Management verantwortlich. In den vergangenen Jahren konnte beobachtet werden, wie die Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Räumen und den entsprechenden Zuständigkeiten fließender geworden sind.
Dadurch werden die Herstellung und Unterhaltung von Freiräumen verstärkt zu partizipativen und kooperativen Projekten, die in enger Abstimmung zwischen städtischen und privaten Eigentümern aber auch zwischen Eigentümern und Nutzern entstehen. Bei diesen Aushandlungsprozessen steht bislang häufig die Minimierung der Kosten für Herstellung und Unterhaltung dieser Flächen im Vordergrund. Dabei wird oftmals übersehen bzw. unterschätzt, dass urbane Freiräume einen großen Mehrwert, sowohl in monetärer als auch in sozialer Sicht bieten und schaffen. Dieses häufig unterschätzte Potential sollte verstärkt ausgeschöpft werden, um die Wertschätzung und das Engagement für Freiräume zu erhöhen, Nutzer zu mehr Verantwortungsbewusstsein zu motivieren, Vandalismus zu reduzieren und Wohnqualitäten zu erhöhen sowie das Miteinander zu verbessern.